Webhosting für die Firmenwebseite - Webspace, VServer, Server

Wofür vor 20 Jahren noch ein “guter Name” und vor 10 Jahren noch die Visitenkarte reichte, muss es heute schon mindestens eine eigene Webseite sein. Bei den zahlreichen Webhosting-Anbietern und dutzenden Features in x-verschiedenen Paketen steigt niemand mehr durch, der sich mit er Materie nicht auch wirklich auskennt. Daher liest du in diesem Artikel alles über einen Webspace, den du wirklich brauchst, all die ganzen Features, die du nicht brauchst, und wo du einen guten Webspace bekommst. Und das so, dass auch Nicht-Techniker anschließend einen richtigen Webspace finden können.

Webhosting für die Firmenwebseite – Ausgangssituation

Die Anforderungen an eine einfache Unternehmenswebseite sind in der Regel sehr gering. Als Basis dafür nehme ich die folgenden Eckdaten:

  • PHP5
  • 20 MB Speicherplatz der Webseite
  • 10.000 Besucher mit 30.000 Seitenaufrufen
  • 4 GB Traffic
  • 50 eMail-Postfächer
  • 1 .de Domain
  • 3 Subdomains
  • 3 FTP-Zugänge und
  • eine Datenbank

Damit wäre von allem etwas dabei. Die Eckdaten orientieren sich dabei an einer einfachen Unternehmenswebseite, wie sie einem sehr bekannten Handwerker, Rechtsanwalt, Steuerberater oder ähnlichem gehören könnte. Darin ist kein Shopsystem enthalten und auch keine anderen aufwändigen Webanwendungen.

Webspace, VServer, Server & Co.

Grundsätzlich unterscheiden sich die ganzen Angebote der Größe nach in die Bereiche Webspace, VServer, Root-Server und Managed-Server.

Für den Betrieb eines VServers oder Root-Servers benötigt man bereits einiges an Hintergrundwissen, da hier in der Regel die Konfiguration vollständig selbst vorgenommen werden muss. Außerdem müssen Software-Updates selbst installiert werden und um die Sicherheit muss man sich auch selbst kümmern.

Bei einem Managed-Server wird das ganze – wie der Name schon sagt – von Profis gemanaged. Die sorgen dann für die nötige Software und Sicherheit. Das kostet dann aber auch sein Geld. Aber damit sich ein eigener Server lohn, braucht man schon richtig viele Besucher oder aufwändige und ressourcenlastige Webanwendungen.

Wir beschäftigen uns daher also nur mit dem eigentlichen Webspace. Die kleinste Variante beim Webhosting.

Webhosting für die Firmenwebseite – Webspace

Beim Webspace erhältst du einen kleinen Teil eines großen Servers und teilst dir die gesamten Ressourcen mit anderen Kunden. Auf einem Server liegen somit unterschiedliche Webseiten. Diese sind natürlich durch entsprechende Software voneinander getrennt. Die “Anwesenheit” der anderen Webseiten auf dem Server bekommst du also gar nicht mit. Fast alle Provider schweigen gerne darüber, wieviele Kunden auf einem Server abgelegt werden. Daher ist es schwer einzuschätzen, wie hoch die Performance eines Webspace ist. Dafür kosten Webspace-Pakete auch nur wenige Euro.

Umfang & Funktionen

So ein Webspace kann so einige Funktionen, Features, Zusatzmodule und sonst was haben. Vieles Sinnvoll – vieles Sinnlos. Oft habe ich den Eindruck, dass die Provider nur aus Marketing die Liste immer länger und Zahlen immer höher machen um ein Plus an Nutzen zu bieten, ohne das die meisten Kunden wirklich einen Mehrwert dadurch haben. Welche Webseite auf einem einfachen Webspace braucht denn schon 3.000 Subdomains oder 5.000 FTP-Zugänge? Lass dich von solchen Marketing-Maßnahmen nicht blenden und dazu überreden, mehr zu bezahlen, als du eigentlich brauchst.
Im folgenden eine kleine Liste mit Features von Webspace-Paketen mit einer kleinen Erklärung.

Domains inklusive

Mindestens eine Domain wird natürlich benötigt, also sollte auch mindestens eine Domain inklusive sein. Weitere Domains sind praktisch und könnten z.B. den gleichen Namen nur mit anderen Domainendungen haben (z.B. muenchen-sehen.com, muenchen-sehen.net, muenchen-sehen.de). In der Regel fallen aber zusätzliche Gebühren für weitere Domains an. Eine Domain (also nur der Name und die damit verbundene Registrierung kostet im Schnitt 10€ / Jahr).

Speicherplatz

Der Speicherplatz ist der Platz, auf dem die Webseite abgespeichert wird. In dem Beispiel von oben werden mindestens 20 MB benötigt. So kleine Speichermengen gibt es heute kaum noch. Meistens fangen die Webspace-Pakete bei 1-2 GB an.

Transfervolumen

Das Transfervolumen ist die Menge an Daten, die zwischen dem Server und Besuchern der Webseite übertragen wird. Jeder Besuch einer Webseite verursacht daher sogenannten Traffic. Dieser schwankt recht stark je nach abgerufener Webseite und dessen Inhalt. In dem obigen Beispiel würden 5GB Traffic ausreichen. Viele Provider bieten ohnehin sehr große freie Transfervolumen oder sogar Flatrates an. Da jedes MB oder GB über dem freien Transfervolumen durch den Provider teuer in Rechnung gestellt wird, würde ich immer eine Trafficflatrate wählen. Hier aber unbedingt auf das Kleingedruckte achten.

Subdomains

Subdomains sind untergeordnete Domains der Hauptdomain. Also z.B. archiv.muechen-sehen.com wäre eine Subdomain und muechen-sehen.com eine Hauptdomain. Subdomains werden heute kaum noch benutzt. Bei großen Webseiten sieht man das schon öfter mal, aber nicht bei kleineren Unternehmenswebseiten. Hier locken die Provider gerne mit “1.000 Subdomains inklusive” oder sogar “unlimited Subdomains”, aber wie gesagt: braucht man eigentlich eh nicht.

FTP-Zugang

Auch hier werben die Provider gerne mit besonders hohen Zahlen. Mehr als ein Dutzend habe ich persönlich noch nie gebraucht.

Backup

Wichtiger Punkt! Wer kümmert sich denn schon selbst um eine Datensicherung der eigenen Firmenwebseite? Das ist natürlich sehr bequem und eigentlich auch sehr sicher, wenn der Provider dies gleich mit erledigt. Manchmal kostet das einen Aufpreis. Wenn es sich dabei nur um wenige Euro handelt: ok. Lohnt sich. Wenn die Daten erstmal weg sind, ist das Geschrei groß. Der Provider haftet übrigens (i.d.R.) nicht für verloren gegangene Daten und auch bei einem Provider kann ein Server mal kaputt gehen. Zum Glück hatte ich noch nie bei einem Webspace Daten aus dem Backup widerherstellen müssen.

Der Webhoster 1blu* bietet z.B. bei seinen Webspace-Paketen ein inklusives Backup an. Dabei werden die Daten von dem Webspace täglich gesichert und 14 Tage aufbewahrt. Somit stehen insgesamt 14 Backups der vergangenen 14 Tage zur Verfügung. Dieses Verfahren wird von mehreren Providern angeboten und ist sehr zu empfehlen. Verlorene Daten können gerade in Unternehmen teuer werden.

eMail-Postfächer

eMail-Postfächer (=eMail-Adresse) bieten die meisten Provider ausreichend an. Somit kannst du auch ohne großen Webspace alle Mitarbeiter mit eigenen eMail-Adressen ausstatten. Es gibt unterschiedliche Arten von Postfächern. Es sollten POP3 und IMAP jeweils mit SSL-Verschlüsselung angeboten werden. Außerdem sollte der Provider immer iejnen Virusscan machen und einen Spam-Filter anbieten. Mit einer zusätzlichen Weboberfläche (auch Webmail) kannst du über einen einfachen Internetbrowser auf deine eMails zugreifen.

Datenbanken

Datenbanken (MySQL und PostgreSQL) werden hauptsächlich für dynamische Webseiten benötigt. Sobald ein ContentManagementSystem (CMS) genutzt wird, werden auch Datenbanken benötigt. In den mittleren und höheren Webspace-Paketen werden Datenbanken eigentlich immer direkt mit angeboten. Eine Datenbank ist für die meisten Anforderungen auch völlig ausreichend.

PHP

PHP ist eine Programmiersprache für Webanwendungen und sollte unbedingt von dem Webspace unterstützt werden. Selbst einfache kleine Webseiten lassen sich mit kleinen PHP-Scripte wesentlich leichter Bedienen, Verwalten oder Editieren. Mindestens PHP Version 4 sollte installiert sein – noch besser: PHP 5.

mod_rewrite

Damit die Webseite für Suchmaschinen ideal optimiert werden kann, ist das Softwaremodul mod_rewrite nötig. Die meisten Provider sollten dies in ihren Webspace-Paketen inzwischen anbieten. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, da man hier sonst an einer falschen Stelle spart.

Support

Gerade für Nutzer, die sich nicht mit der Technik auskennen, ist eine telefonische Hotline sehr nützlich. Die Berater können am Telefon meist schnell weiterhelfen. Sollte kein telefonischer Support angeboten werden, sollte es wenigstens einen kostenlosen eMail-Support geben.

Natur-Strom

Viele Anbieter von Webspace und Betreiber von Rechenzentren haben inzwischen vollständig auf Strom aus erneuerbaren Energien umgestellt. Die riesigen mehrfach redundanten Dieselgeneratoren auf dem Dach für die Notstromversorgen mal außen vor gelassen.. Vermutlich fand die Umstellung auch deswegen statt, da Server durch den hohen Stromverbrauch als wahre CO2-Schleudern gelten. Durch 100% Energie aus Wasserkraft hat Hetzner Online diesem Vorurteil aber die Luft genommen.

Webhosting für die Firmenwebseite – Anbieter

Ich selbst hoste meine Projekte bei Hetzner Online. Die haben sehr schnelle Server und haben eine sehr hohe Verfügbarkeit der Webseiten. Darüber hinaus habe ich Gutes über die folgenden Anbieter gehört:

  • 1blu*
  • HostEurope*
  • all-inkl
  • 1&1

Fazit Webhosting für die Firmenwebseite

Du musst dir also erstmal überlegen, was du brauchst und was du nicht brauchst. Dann kannst du dich auf die Suche nach Anbietern machen. Im Internet findest du auch viele Erfahrungsberichte von Nutzern. Diese kannst du immer als gute Quelle für gute Anbieter nehmen. Vergleichen kann sich lohnen, nur sollte der Preis nicht das ausschlaggebende Argument sein. Viel wichtiger finde ich eine ständige Erreichbarkeit (Uptime) sowie leistungsstarke und schnelle Server, damit die Webseiten schnell ausgeliefert werden.

Neben einem geeigneten Webspace solltest du aber natürlich auch eine sowohl technisch, als auch inhaltlich aktuelle Webseite haben. Bei der Erstellung der Webseite solltest du die lieber an eine professionelle Agentur (z.B. Webdesign Core Design Studio) wenden. Laien können bei Webseiten viele Fehler machen – u.a. auch rechtliche. Die richtigen Experten kennen sich mit jeder Thematik aus dem Bereich Webseiten aus und können dich ideal beraten.

Ausgehend von dem Beispiel von ganz oben wäre ein passender Tarif z.B. der 1blu Homepage Power* oder das Paket WebPack 3.0 M von HostEurope*.

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